Spiegelreflexkamera
Das war dann wohl nix...
Noch in den frühen 2000ern, man kann heute sagen der Beginn des digitalen Zeitalters, schien eine DSLR Kamera ein Traum bzw. fast unerschwinglich.
- CCD Sensor 15,6 x 23,7 mm
- 5,3 Megapixel
- ISO 125 - 800
- 3 Bilder pro Sekunde
- Autofokus 5 AF davon 3 Kreuzfelder
- Display 2"
ist man mehr als überrascht. 15 Jahre später ist die Technik soweit fortgeschritten, dass man es eigentlich gar nicht glauben kann!
Der Handel verzaubert uns mit den Worten "Geiz ist geil" und die Hersteller wechseln Ihre Modelle so schnell, dass man schon nach kurzer Zeit seine neu gekaufte Kamera nicht mal mehr in den aktuellen Charts findet. Nachdem ich über viele Jahre Bodys probiert habe, weiß ich, dass der technische Sprung viel gewaltiger und interessanter ist, als das Maximum der Ausstattung. Die Unterschiede zwischen Amateur- Semiprofessionellen- und Profigeräten sind eigentlich in den letzten Jahren immer minimalistischer geworden. Die Hersteller haben keine Scheu mehr, auch aus finanzieller Hinsicht, den Spagat zwischen Einsteiger und Profi-Kamera zu verringern, zumindest im Inneren der Kameras. Identische elektronische Bauteile werden über die Firmenware so angesteuert, dass dabei preiswerte und teuere Kameras entstehen. Vergleicht man heute eine Sony A77II mit einer A99, muss man schon ganz genau hinsehen, ob die Unterschiede überhaupt noch relevant und kaufentscheidend sind. Ja natürlich der Sensor APS-C und Vollformat aber dann, nur marginale und für den Amateur-Fotografen kaum benötigte Ausstattungsmerkmale.
Teilweise sind Kameras von diversen Herstellern schneller und besser aufgestellt als die Sportboliden der Oberklasse. Nehmen wir zum Beispiel die Sony A77II mit Ihren 12 Bildern in der Sekunde und einem perfekten Autofokussystem.
Beim Kauf einer neuen Kamera sollten Sie auf jeden Fall nach den wirklich wichtigen Dingen schauen, als zu prüfen, ob die Kamera 8 oder 10 Bilder in der Sekunde schießt. Viele neigen natürlich dazu, sich einfach für den Testsieger zu entscheiden, was aber nicht immer heißt, dass das für Sie die richtige und perfekte Kamera ist.
Die Unterschiede
Die digitalen Spiegelreflexkameras unterscheiden sich in erster Linie und am gravierensten im Preis. Einstiegsmodelle bekommt man ab ca. 400.- Euro. Wobei man für Profikameras ganz schnell das 5 bis ... fache bezahlen kann.
Die klassische Spiegelreflexkamera DSLR (Canon & Nikon) wird über den Klappspiegel vor dem Sensor gesteuert. Vorteil ist die deutlich bessere Bildbeurteilung beim optischen Suchersystem, welche vor allem im mittleren und oberen Preissegment überzeugt.
Das Äquivalent ist die Sony SLT Kamera mit einem starren teildurchlässigen Spiegel. Die hohe Serienbildgeschwindigkeit, der kontinuierliche Autofokus mit Phasendetektion und der perfekt arbeitende Videomodus sind hervorzuheben.
Der Sensor

Das analoge Kleinbildformat 24 mm x 36 mm ist der einzige Überläufer aus vergangener Zeit.
Die Größe wurde eins zu eins in das digitale Zeitalter übernommen, Vollformat ist heute das Maß aller Dinge. Die Brennweite eines analogen Kleinbildobjektives an einer digitalen Vollformatkamera bleibt dadurch immer gleich. Ändert sich die Sensorgröße, dann verändert sich auch die Brennweite, hier spricht man vom Crop Faktor.
CCD oder CMOS Bildsensor-Typen
Die Megapixel
Die Hersteller jeglicher Kameratypen, ob Smartphone, Kompakt- oder Spiegelreflexkamera's versuchen sich seit Jahren mit diesem Megapixelwahn, von der Konkurrenz abzusetzen. Wir die Endverbraucher- und Nutzer sind darüber begeistert und wollen natürlich immer mehr. Da stellt man sich die Frage, ist es überhaupt ein Qualitätsmerkmal?
Technisch ist es so, dass das abzulichtende Bild (optische Signale) über das Objektiv und durch die Blende auf den Bildsensor fällt, er verarbeitet die erfassten Daten und wandelt diese in digitale Daten (elektronische Impulse) um. Auf dem Bildsensor befinden sich die Pixel (winzige Lichtfänger), je mehr davon vorhanden sind, desto mehr Details fängt der Bildsensor ein. Diese Daten werden im folgenden vom Bildprozessor aufbereitet und zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt.
Je Größer der Bild-Sensor je mehr Pixel passen auf ihn, wobei das Verhältnis eine sehr große Rolle spielt. Vergleichen wir mal einen Bildsensor vom Apple iPhone 6 und einen Bildsensor von einer Spiegelreflexkamera (APS-C) anhand eines simplen Faktors. (Megapixel/Bildsensor-Fläche)
- iPhone 6 - Größe 4,8 mm x 3,6 mm, Sensorfläche 17,28 mm²
- 8 Megapixel (8.000.000) auf 17,28 mm² Faktor = 462.962
- Spiegelreflexkamera APS-C - Größe 23 mm x 15 mm Sensorfläche ca. 345 mm²
- 18 Megapixel (18.000.000) auf 345 mm² Faktor: = 52.174
Theoretisch könnte also ein APS-C Sensor somit ca. 150 Megapixel erreichen, es ist also noch gewaltig Luft nach oben! Nein quatsch, es soll nur zeigen wie man die kleinen Bildsensoren bis an den Rand des technisch möglichen mit Pixeln füllt um zu erreichen, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Traditionell werden die Bildsensoren immer kleiner und die Megapixel sprunghaft größer, der Grund liegt klar auf der Hand.
Zur Zeit erreichen die aktuellen Vollformat-Sensor knapp 50 Megapixel. Wo genau diese Pixelfiktion endet, entscheidet der Stand der Technik. Bis dato war man immer der Meinung, dass um so mehr Pixel auf dem Sensor sind, sich das Rausch verhalten negativ ändert. Der technische Fortschritt zeigt, dass es anders geht, bestes Beispiel ist die Entwicklung der A7R Reihe.
Die Größe
Vorab sollte jedem klar sein, dass die Größe des Sensors maßgeblich den Preis bestimmt. Je Größer der Sensor desto geringer das Rauschverhalten. Weiterhin ist das Sucherbild viel heller und man kann die Schärfentiefe besser beurteilen. Eine kleine Aufstellung der Sensoren:
- Mittelformat Sensorabmessung (ca.) 53,7 x 40,2 mm Auflösungen 60 Megapixel
Hasselblad H5D
- Mittelformat Sensorabmessung (ca.) 44,3 x 33,1 mm Auflösungen 31 bis 40 Megapixel
Hasselblad H4D, Pentax 645D
- Vollformat Sensorabmessung (ca.) 36 x 24 mm Auflösungen 16 bis 36 Megapixel
Nikon D4, Canon EOS 5D Mark III, Sony A99
- APS-C Sensorabmessung (ca.) 23,4 x 15,6 mm Auflösungen 12 bis 24 Megapixel
Nikon D90, Sony A77
- APS-C Sensorabmessung (ca.) 22,3 x 14,9 mm Auflösungen 12 bis 24 Megapixel
Canon EOS1100D, EOS 700D