Erfahrungsbericht digitale Fotografie

Canon Power Shot G3

Canon Power Shot G3
PowerShotG3

Das digitale Pendant ließ viele Jahre auf sich warten.

Erst 2003 begann der Sprung in die bahnbrechende Technik mit einer Canon Power Shot G3. Sie hatte für damalige Zeiten einen sehr guten 4-Megapixel-CCD-Sensor mit maximal 2.272 x 1.704 Bildpunkten, eine Brennweite von 35-140 mm (4-fach Zoom), Autofokus, manuelle Einstellung war möglich weitere Highlights waren der optische Sucher, ein schwenkbares 4.6 cm-Display, LC-Statusdisplay, Zeitvorwahl, Blendenvorwahl, 4 Motivprogramme sowie ISO 50 - 400. Die Kamera war einfach unverwüstlich und als "immer drauf" Fotoapparat einfach perfekt. Negativ waren der etwas lose aufgesteckte Objektivdeckel, beim Blick durch den Sucher (Stellung Weitwinkel) sieht man im unteren Bereich das Objektivgehäuse sowie das klobige Design. Der Neupreis lag bei stolzen 1000,- Euro.

Irgendwann kam der Gedanke Spiegelreflexkamera!

Sony DSLR A-350

Sony Alpha 350
Sony Alpha 350

Prinzipiell hatte ich zwar schon einmal etwas von der Blende und der Belichtungszeit gehört (Blende 8, Sonne lacht...), aber wirklich Ahnung hatte ich nicht. Auch lagen viel zu viele Jahre zwischen der analogen und der digitalen Welt. Wochenlang suchte ich nach der besten Kamera und dann glaubte ich sie gefunden zu haben. Mich hatte der LiveView, der hochklappbare- und neigbare Bildschirm der Sony Alpha 350 so begeistert, dass der Rest keine Rolle mehr spielte. Als stolzer Besitzer dieser digitalen DSLR Kamera versuchte ich meine ersten Bilder zu schießen. Ich war überzeugt, mit 14,2 Megapixel müssen perfekte Fotos gelingen. Leider war das nicht immer der Fall. Um das zu verstehen, durchforstete ich das Benutzerhandbuch und war danach nicht wirklich schlauer. Später merkte ich dann, dass eigentlich nur der "Auto" Modus einigermaßen befriedigende Ergebnisse zeigte. Ein Objekt unter vielen Objekten abzulichten, war wie russisch Roulette. Der Autofokus stellte genau das scharf, was ich eigentlich nicht wollte. Die gesammelten Erfahrungen mit der ersten Spiegelreflexkamera brachten mich zu dem Schluss, dass man mit Unwissenheit und einer für damalige Zeiten guten Kamera noch keine semiprofessionellen Bilder fotografieren kann. Getreu dem Motto: "Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts!".

 

Einmal Sony immer Sony!

Jetzt befindet man sich in der sogenannten Einbahnstraße! Wer sich beim Kauf einer Spiegelreflexkamera für einen Hersteller entschieden hat, kann sich diesem nur mit erheblichem Kostenaufwand entziehen, zumindest dann, wenn man sich Zubehör wie Objektive, Blitzlicht usw.  angeschafft hat.

Wie schon angesprochen, waren mir anfänglich die technischen Funktionen nicht vertraut, aber Stück für Stück erarbeitete ich mir das Wissen und den Verstand, also die fotografischen Besonderheiten.

Jetzt erst merkte ich, dass die Entscheidung "Sony" möglicherweise nicht ganz richtig war. Die Platzhirsche Canon und Nikon sind doch viel besser!? Jeder der vermeintlich Ahnung hatte, sprach nur über diese Hersteller - ich war verunsichert und irgendwie hin- und hergerissen.

Auf einmal wurde mir bewusst, dass die ISO-Werte der A350 eine mittlere Katastrophe, die Schärfe der Fotos nur durch sehr starkes Abblenden und der mäßige Sucherkomfort alles andere als überzeugend waren.

Fast jeder der sich mit der Spiegelreflexfotografie auseinandersetzt und vermeintlich auf's falsche Pferd gesetzt hat, wird irgendwann vor dieser schweren Entscheidung stehen und überlegen, welchen Weg er geht!

Sony SLT A33

Sony SLT A33
Sony SLT A33

Durch die mir vertraute Bedienung und des bereits vorhandenen Zubehörs beschloss ich für mich, dem Hersteller Sony treu zu bleiben. Auch wenn es mir nicht ganz so leicht fiel, aber das Konzept der SLT Kameras war für mich erst einmal zukunftsorientierend.

Wo genau die Reise hingeht, ist eh Spekulation. Die Umsätze der großen Kamera-Hersteller gehen schon seit Jahren zurück. Welcher normale Anwender möchte sich denn wirklich noch mit einer schweren Spiegelreflexkamera abschleppen?

Wahrscheinlich nur der ambitionierte und motivierte Fotograf, der noch hohe Ansprüche an die Qualität seiner Bilder stellt. Wenn man sich die rasant und schnell wachsende Handyindustrie mit ihrer immer besser werdenden Bildqualität ansieht, bleibt abzuwarten, wo die Geräte zukünftig platziert werden. Qualitativ sind die Bilder der aktuellen Smartphones für einen normalen Anwender, vollkommen ausreichend.

Kommen wir aber zur Neuanschaffung  SLT (Translucent-Mirror-Technologie) A33. Ich habe mich für diese Kamera entschieden, weil sie damals preislich genau ins Budget passte. Die Bildqualität und Ausstattung bei diesem Modell war schon ein Quantensprung zur Sony DSLR A350. Durch den teildurchlässigen und feststehenden Spiegel war Sie spürbar kompakter, schneller und im Videobereich einfach nur Klasse. Der stark verbesserte elektronische Sucher sowie der schnelle Autofokus waren ein klares Kaufkriterium. Nach ein paar Monaten kannte ich die wichtigsten Funktionen aus dem FF. Am Anfang fand ich die kleine Bauform super, aber allmählich muss ich doch eingestehen, dass mit großen Händen die Kamera bescheiden zu händeln ist. Weitere Defizite waren der ständig leere Akku und die massiven Probleme beim Blitzen (Metz 52 AF-1). Bei der externen Blitzansteuerung hat Sony in meinen Augen versagt, detaillierte Informationen findet Ihr hier. Insgesamt ist die A33 eine tolle Kamera der Einstiegsklasse, gerade für Anfänger die auch Mut haben andere Wege zu gehen, weg von der klassischen Spiegelreflexkamera. Wer in Erwägung zieht, eine gebrauchte A33/35 zu kaufen, dem empfehle ich aufgrund von Sensor Problemen die A37.

Mit dem Wissen steigt auch der Anspruch!

Sony SLT A-77II (Mark 2)

Sony SLT A77 II (Mark 2)
Sony SLT A77 II (Mark 2)

Hat es einem die Fotografie angetan, ist es wie mit einem Auto: Größer, schneller und komfortabler!

Jeder Fotograf steht irgendwann vor einer gewichtigen Entscheidung, welcher Body mit welchem Sensor.  Mittelformat-Kameras (Sensorgröße 30 x 45 mm) sind für den ambitionierten Hobbyfotograf nicht wirklich zu empfehlen. Es sei den, man weiß nichts besseres mit seinem Geld anzufangen. Bei diesen Monster Boliden muss man locker ca. 10.000 Euro hinlegen und das für eine Knipse! Sehr unrelevant! Vollformat-Kameras (Sensorgröße 24 x 36 mm) bringen schon eher das Blut des Fotografen in Wallung. Bei diesen Modellen bewegen wir uns in einem Preissegment (Body) ab ca. 1800.- Euro, wenn da nicht noch die teueren Objektive wären! Letzten Endes entscheidet das liebe Geld und der Verstand über das Resultat.

Die SLT A77 Mark 2 ist in meinen Augen, dass zur Zeit innovativste Produkt am Markt. Sie bietet mit ihrer umfangreichen Ausstattung, der überragenden Bildqualität und vielen technischen Finessen ein perfekt geschnürtes Gesamtpaket zu einem ansprechenden Preis. Sony hat mit der SLT A77II im APS-C Format eine Kamera entwickelt, die den großen Marken absolut ebenwürdig ist.

Spiegelreflexkamera oder Systemkamera?

Die erste Frage ist natürlich der Preis.

Spiegellose Systemkameras sind im direkten Vergleich nicht teurer. Zukünftig werden Kameras ohne mechanischen Präzisionsverschluss wahrscheinlich weniger kosten. Das hängt natürlich auch stark vom Einsatzbereich und Nutzungsniveau ab. 

Der Autofokus ist ein weiterer in Betracht zu ziehender Faktor.

Mittlerweile gibt es einzelne Spiegellose, bei denen die Autofokus Geschwindigkeit mit denen der Spiegelreflex sehr gut mithalten kann. Die Unterschiede sind hierbei noch spürbar, werden aber zukünftig durch die rasante technische Entwicklung (siehe Mittelklasse Kamera Sony A6400 mit Hybrid-Autofokus und 425 Phasen- und Kontrastautofokuspunkten, der Fokus deckt über 84 Prozent der Sensorfläche ab!) immer mehr zusammenschrumpfen. Das Phasensystem von Spiegelreflexkameras war lange Zeit dem Kontrast-Autofokus weit überlegen, in letzter Zeit, hat sich das zu Gunsten der Kontrasterkennung mächtig geändert.  


Einige Vorteile Systemkamera

Definitiv bessere Videofunktion: Der Autofokus im Videomodus ist genau so schnell und zuverlässig wie beim Fotografieren. Während der Aufnahme kann man ganz bequem durch den Sucher schauen. 

Kleiner und leichter: Das Gehäuse ist kompakter und kleiner, durch den Wegfall des Spiegels. 

Keine Erschütterung durch Spiegelschlag: Beim Auslösen klappt der Spiegel, was eine kleine Erschütterung verursachen kann. 

 

Einige Nachteile Systemkamera

Sucherbild: Spiegelreflexkameras sind durch den Spiegel mit dem Bild im Einklang, es wird direkt in den Sucher geleitet, flimmern gibt es dadurch nicht. Aktuelle Systemkameras besitzen mittlerweile erstklassige elektronische Sucher, welche gerade im lowlight Bereich viele Vorteile haben. Jeder muss es für sich entscheiden! Ich möchte nie wieder zurück, die Liebe zu großen elektronischen Suchern (z.B. A7RII) ist zu Groß und die Informationsvielfalt will man nicht mehr missen. 

Objektiv-Auswahl: Die Hersteller von spiegellosen Systemen geben zwar alles, trotzdem sind sie gegenüber etablierten Spiegelreflexkameras immer noch im Hintertreffen. Hier ist allerdings noch ein großer Vorteil anzumerken! Es gibt für fast alle Systemkameras Adapterlösungen, bei denen man ohne Probleme (bis auf ein paar Einschränkungen beim Autofokus)  sein Alt-Glas verwenden kann.

Akkulaufzeit: Sucher und Bildschirm sind ständig in Benutzung und benötigen viel Strom.

Welche Kamera ist für die Zukunft sicher?

Ich denke, Systemkameras werden auch im Profibereich in den nächsten Jahren das Spiegelreflexsystem ablösen. Die technischen Fortschritte sind so enorm, dass alles was elektronisch möglich ist, gegenüber der normalen optischen Relevanz, einen riesigen Vorteil darstellt und dem Fotografen eine fast 100 prozentige Treff, Belichtungs- und Verwacklungssicherheit verschafft. Die Gewichtseinsparung ist dabei nebensächlich, da sich diese mit hochwertigen Objektiven ganz schnell relativiert.

 

   

Jeder der nicht wirklich etwas vom fotografieren versteht, wird ganz schnell merken, dass nicht allein die neue Kamera ein Garant für brillante- und scharfe Bilder ist. Im Gegenteil, nach der Freude kommt ganz schnell die Ernüchterung! Viel zu viele Einstellmöglichkeiten - undefinierbare Bezeichnungen (F3,5 - 1/20 - ISO200 - AF-A -WB - RAW usw.)  alles etwas skurril.

Erst wer sich wirklich intensiv mit seiner Kamera beschäftigt und blind das Gerät bedienen kann, die Regeln der Blende, der Belichtungszeit und ISO versteht sowie wissentlich den Fokus plazieren kann, wird richtig Spaß beim fotografieren haben!

Nicht das teuerste Gerät macht die besten Bilder, nein, dass Wissen über die wesentlichen Kriterien und das künstlerische Auge des Betrachters in ihrer Kombination ergeben die richtige Mischung.

 

 

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